Sonntag, 26. November 2017

Thanksgiving

Mein erstes Thanksgiving, yay! Leider bin ich immer noch ein bisschen krank, aber zum Glück sind Montag und Dienstag nur halbe Schultage (bis um 11.00) und der Rest der Woche ist schulfrei, damit man sich komplett auf Familie und Essen konzentrieren kann!
Am Dienstag kommen dann die ersten Gäste, der Rest am Mittwoch. Faszinierend, wie sich plötzlich jedes Sofa in ein Bett verwandelt, schließlich müssen ja alle 19 Leute untergebracht werden. Thanksgiving ist laut meinen Gasteltern die einzige Zeit im Jahr, wenn sie wirklich das ganze Haus nutzen. Außerdem stimmt das mit dem Essen: es gibt einfach sooo viel, jeder bringt was mit und kocht und bäckt, dabei ist es ja noch nicht einmal Thanksgiving selbst! Die Familie ist echt super nett und offen und ich fühle mich gleich wohl als ein Teil der Familie.
Eine Tradition meiner Familie ist ein 10km Lauf am Thanksgiving-Morgen. Es ist ein „Prediction-run“, d.h. man kann starten wann immer man will um um 11.00 ins Ziel zu kommen, natürlich ohne Uhr. Ich finde das eine echt gute Idee da man auch gehen kann, das motiviert Leute sich vor dem ganzen Essen noch mal richtig zu bewegen. Gegen Nachmittag gibt es dann Turkey mit einer ganzen Menge Beilagen und Pie. Abends spielen wir dann Spiele und schauen Filme.


Blackfriday ist eine riesige Sache in den USA, viele starten schon Donnerstagnacht. Wir gehen nur ein bisschen in die Altstadt und später zu Target. Einige meiner Freunde, vor allem Austauschschüler flippen aber total aus in ihrem Shoppingwahn…
Mein erstes Thanksgiving war echt unglaublich, es ist einfach schön mit der Familie zusammenzukommen und einfach dankbar zu sein für die vielen Dinge, die ich habe, die Menschen, die ich kenne und die Erlebnisse und Erfahrungen, die ich machen darf.

Dienstag, 21. November 2017

AFS New York Trip

Ich wollte schon immer mal nach New York und freue mich deshalb total auf den Ausflug heute. Heute sind es übrigens genau 100 Tage in den USA, da ist NY eine ganz nette Art zu feiern! Abfahrt ist um 6.30 morgens, damit wir trotz der 3,5h langen Fahrt noch genug Zeit haben. Bzw. was heißt genug, ein Tag reicht für New York natürlich nicht aus. Die Busfahrt ist ganz lustig, auch wenn wir den Bus nicht nur für uns haben.
Wir gehen in die Lobby des Rockefeller Centers und des Empire State Buildings laufen die 5th Avenue entlang und sehen auch den hochgesicherten Trump Tower, auf der anderen Straßenseite steht ein Typ und verkauft Anti-Trump Buttons, haha. Ein paar wollen unbedingt im Hollister shoppen, der Rest von uns kann das allerdings nicht nachvollziehen und wir holen uns stattdessen einen Kaffee und gehen dann in den Central Park. Obwohl wir wirklich nur am Rand sind, bin ich echt fasziniert von der Natur die nur ein paar Meter von der lauten Großstadt entfernt ist. Wir machen natürlich hunderte Bilder, dass gehört schließlich auch dazu. Wir sehen übrigens auch die Brücke, auf der Chuck Blair einen Heiratsantrag gemacht hat (ich lieeebe die Serie Gossip Girl)! Anschließend gehen wir zu meinem Highlight, dem Times Square. Er ist aber eigentlich gar nicht so groß, wie man immer von den Filmen denkt. Trotzdem faszinieren mich die riesigen Werbetafeln und die zahlreichen Geschäfte, wie zum Beispiel der Disney Shop (Kindheit…).




Um sechs Uhr geht es dann schon wieder zurück, leider. Das Wetter hat zum Glückmehr oder weniger gehalten. Auf der Rückfahrt beschließen wir spontan, noch eine Übernachtungsparty zu machen und so geht der Abend weiter. Es ist ziemlich interessant, wie wir fast 20 Leute unterbringen. Wir bestellen Pizza, schauen ein paar Filme und gehen dann gegen 3.30 schlafen.


It’s spooky time: Halloween

Jaja, Halloween ist in den USA ein riesiges Geschäft. Das merkt man nicht nur in den Supermärkten oder auf den Straßen, wenn man die zahlreichen, aufwendig dekorierten Häuser sieht, sondern auch in der Schule. Ich habe mir vorgenommen, eine Menge spaßiger Sachen zu unternehmen und das mache ich auch.
„Haunted Houses“ werden auch in Deutschland zurzeit ziemlich beliebt, sind aber natürlich ursprünglich aus den USA. Deshalb gehe ich mit ein paar Freunden zum „Field of Screams“, wo wir in eines dieser Gruselhäuser gehen. Wer mich kennt weiß ja, dass ich eigentlich nicht leicht zu erschrecken bin, sondern eher andere erschrecke, aber in diesen 5min oder wie lang die Tour auch immer war (man verliert komplett das Zeitgefühl), kriege ich ein paar Mal schier eine Herzattacke! Danach sitzen wir noch eine Weile um die Lagerfeuer auf dem Gelände und kriegen unseren Herzschlag zurück auf ein normales Level.
Die AFS Halloween Party findet bei meiner Freundin Dzikra statt und beinhaltet das komplette American-Halloween-Paket inkl. aufwendiger Hausdekoration, Kürbisschnitzen und Lagerfeuer mit S'mores. Die Familie hat sogar eine Fotowand hergerichtet!

Halloween selbst ist ein Dienstag und überraschenderweise ein ganz normaler Schultag. Trotzdem, zur echten USA-Erfahrung gehört natürlich auch Trick-or-Treating und so gehen wir als eine Gruppe von elf Leuten, ~70% nicht-amerikanisch, durch die Straßen. Mit fetter Beute, Amis sind da nicht so geizig wie die Deutschen. Der Nachteil: ich glaube ich kann nie wieder Erdnussbutter sehen, warum bitte ist das überall drin???

Bethany Beach Trip

Vor einigen Wochen (ja, ich weiß ich war nicht sehr aktiv) waren wir, d.h. ein paar Austauschschüler, über das verlängerte Wochenende in Bethany Beach, ein kleiner, aber netter Strandort in Delaware. Freitag früh geht es los, in getrennten Autos. Obwohl die Fahrt „nur“ um die drei Stunden lang ist, brauchen wir mit einigen Zwischenstopps um einiges länger.  Wir halten zum Beispiel im „Underground Railroad - Harriet Tubman Museum“, ein Museum um die Aktivistin Harriet Tubman, die sowohl sich selbst, als auch tausend andere African-Americans aus der Sklaverei befreite. Gegen Nachmittag kommen wir dann an und gehen direkt ans Meer. Die Jungs sind schon da und waren auch schon im Wasser, wir haben das nicht vor. Stattdessen machen wir noch ein paar Bilder im Sonnenuntergang. Am Abend fahren wir dann noch zur etwas entfernten Rehoboth Beach, wo wir ein bisschen herumlaufen und in ein paar der noch geöffneten Läden gehen. Siri aus Norwegen ist unglaublich glücklich, als sie in einem „Scandinavia Shop“ Kekse aus der Heimat findet😊.

Am Samstag stehe ich um 6.30 auf, um Laufen zu gehen, denn die Howard County Championships stehen kurz bevor. An dieser Stelle danke an Jakob und Luca, die mit mir laufen waren, haha! Wir sind sogar rechtzeitig zum Sonnenaufgang da und machen ein paar Bilder. Zurück im Camp sind wir gerade rechtzeitig zum Frühstück, danach geht es an die Arbeit, denn wir sind nicht nur zum Spaß hier: unsere Unterkunft ist ein Christliches Camp, dass uns hier umsonst unterbringt, dafür helfen wir, das Camp für den Winter fertig zu machen. Lina, Siri und ich entscheiden uns für die harte Arbeit und räumen das Hinterhaus aus, sortieren, putzen und räumen wieder ein. Nachdem wir fertig damit sind, streichen wir noch ein paar Stühle und gegen halb vier sind wir dann fertig und haben den Rest des Tages Zeit für uns. Ich gehe noch zum Strand, hatte aber eigentlich nicht vor, schwimmen zu gehen. Bis Jakob mich ins Wasser geschmissen hat (RACHE KOMMT!). Abends gehen wir dann noch in ein riesiges Outlet in der Nähe, und wir gehen ordentlich shoppen! (Ich sag nur 60% Rabatt…)

Jap, in dem Hinterhaus war sogar eine alte Toilette…
Am Sonntag gehen wir auch wieder laufen, machen noch ein paar Bilder beim Sonnenaufgang. Alle anderen wollten zwar auch kommen, aber haben es nicht aus dem Bett geschafft… Ich habe es wohl von meinem Vater, früh morgens für Fotos aufzustehen (Haha, ich hab dich lieb!) Nach dem Frühstück wird dann noch geputzt und wir fahren dann relativ früh nach Hause. 
Auf jeden Fall war es ein super Wochenende und wir hatten echt Spaß, ich freue mich schon auf den nächsten Trip! 

Sonntag, 29. Oktober 2017

Homecoming Week 2k17

Am Anfang jedes Schuljahres ist Homecoming, eine Tradition bei der ehemalige Schüler im Rahmen von bestimmten Veranstaltungen zurück an ihre Highschool kommen. Der Höhepunkt ist der Homecoming-Dance, so ähnlich wie Prom.
Jeder Schultag hat deshalb ein bestimmtes Kleidungsmotto: Montag ist Meme-Day (schwer zu erklären was das ist, ich glaube nicht mal alle Amerikaner wissen, was das ist), Dienstag ist Twin-Day (Partnerlook), Mittwoch ist Pyjamas-Day, Donnerstag USA-Day und Freitag Color-Day (9.Klasse ist schwarz, 10. blau, 11. weiß und 12. rot). Da mein Kleiderschrank für Montag und Dienstag nicht gewappnet ist, komme ich normal in die Schule. Am Mittwoch bleibe ich wegen meiner starken Erkältung zuhause und auch für Donnerstag habe ich nicht wirklich ein Outfit. Es ist echt verrückt, fast kommen mit USA-Kleidung, eine Mädchen kommt im US-Minikleid (das gegen jeglichen Dresscode verstößt😊), ein Uncle Sam läuft auch herum und ein Senior trägt den ganzen Tag eine Musikbox mit sich herum, die USA-Songs spielt. Am Freitag haben wir wieder Morning Practice um 5.00 Uhr und danach machen wir uns für den Color-Day fertig: das beinhaltet einfarbige Kleidung und jede Menge Farbe, in meinem Fall blau.
Freitag nach der Schule ist dann noch Carnival, das hat aber nichts mit Fasching zu tun, sondern viel mehr verkaufen die einzelnen Clubs Essen oder bieten Spiele an, um sich ihren Club zu finanzieren. Abends ist dann noch das Homecoming-Footballgame, mein erstes Highschool game. Es ist nicht sooo toll wie ich mir erhofft hatte, da es regnet, kalt ist und meine Freunde nicht da sind, ich schaue mir das Spiel mit einem anderen Mädchen vom Cross Country an. Unsere Schule verliert übrigens auch… Aber die Cheerleader, Tänzer und die Marching Band, die Starwarsmusik spielt, sind echt unterhaltsam.
Am Samstag findet dann das Musical „Red, blue, white-Musical Revue“ statt, ehemalige und aktuelle Schüler singen einzelne Lieder aus Musicals, die in den letzten Jahren aufgeführt wurden. Ich gehe hin, um eine Kritik für meine Theaterklasse zu schreiben und es ist auch ganz nett. Am Abend ist es dann soweit: der Homecoming Dance steht an! Ich mache mich zusammen mit einigen Freundinnen fertig und fahren dann im weißen, superstylischen Tesla vom Vater meiner Freundin zur Schule. Und was soll ich sagen, wenn man in einem Auto mit Flügeltüren fährt und dann mit einem Ballkleid und High Heels aussteigt, fühlt es sich schon verdammt cool an! Es macht echt Spaß und nach dem Ball gehen wir noch Frozen Yoghurt essen, um den Abend abzurunden. (Ich liebe es!)

Dienstag, 17. Oktober 2017

Fall feeling

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, zu mindestens theoretisch, praktisch hat es immer noch 30 Grad. Das der Herbst kommt merkt man aber trotzdem, nicht nur an den Halloween- und den herbstlichen Dekorationen drinnen und draußen.
Ein Teil meines deutschen Herzens verbindet Herbst natürlich auch mit dem Oktoberfest und deshalb hat meine Gastfamilie vorgeschlagen, eine kleines Oktoberfest mit einigen anderen Austauschschülern zu veranstalten. Tja und was bekommt man, wenn man drei Deutsche, eine Indonesierin, eine Brasilianerin und natürlich ein paar Ammis zusammenbringt? Einen interessanten Musik mix auf jeden Fall: vom „Fliegerlied“ zu „Schatzi schenk mir ein Foto“, einigen Charts und „Onda Onda“ (brasilianisches Lied, @Sabrina❤) ist alles dabei. Außerdem gibt es eine Menge leckeres Essen: jeder hat deutsches Essen mitgebracht: ich habe Spätzle gemacht, es gibt Schnitzel, Brezeln, Kartoffelsalat, Lebkuchenherzen und so weiter. Es wird echt ein schöner Abend und ich denke mal, dass es für meine nichtdeutschen Freunde ein unterhaltsames, erstes Oktoberfest war.


Am Geburtstag meiner Gastmutter steht dann ein amerikanisches Herbstprogramm an. Wir fahren zu einer Farm, wo es eine Art „Herbstfestival“ gibt. Es gibt Stände mit Appelslush, Kettlecorn, Pumpkin-Latte usw., eine Hüpfburg für Kinder, Ziegen, Fotowänden und vor allem ein großes Maislabyrinth. Wir laufen also durch das Labyrinth und gehen danach Apfel- und Kürbispflücken, das scheint eine Art amerikanische Tradition zu sein. Wie so ziemlich alles andere in den USA auch sind die Kürbisse, die die Kinder aussuchen zum Teil echt riesig, da haben die Eltern in der Hitze nicht so viel Spaß beim Tragen… Danach fahren wir noch zu einem Weingut, wo wir in der Sonne sitzen, Käse und Cracker essen und einfach den schönen Tag genießen, während meine Gasteltern Wein trinken.
Ich liebe den Sommer, aber ich freue mich jetzt auch auf den Herbst, auf Halloween, Thanksgiving und die Zeit, in der man in der Schule nicht mehr wegen der Klimaanlage friert!

Freitag, 22. September 2017

Ed Sheeran Konzert

Wie ich schon bei der Arrival Orientation herausgefunden habe, habe ich mit meiner Platzierung hier echt Glück in Hinblick auf Konzerte, da so ziemlich jede US-Tour einen Stopp in Washington D.C. macht. Ich habe bei der Orientation auch erfahren, dass Ed Sheeran zwei Konzerte in DC gibt! Daraufhin habe ich mir so sehr gewünscht, hingehen zu können, aber meine Hoffnungen wurden abwechselnd aufgebaut (Julie ist auch ein Ed Sheeran-Fan) und wieder zerstört („Ausverkauft“), dann wiederaufgebaut („doch nicht ausverkauft“), um wieder zerstört zu werden („die Tickets kosten 250 Dollar“). Tja, aber im Endeffekt hat es doch geklappt: am 20.09.17 gehen wir alle vier zum Konzert. Unsere Plätze sind ziemlich gut, schräg oben zur Bühne und niemand sitzt vor uns! Allein schon James Blunt, der als Vorband kommt, ist unglaublich! Und was kann ich schon zu Ed Sheeran sagen außer UNGLAUBLICH!!! Er ist einfach so talentiert und macht alles alleine: er singt, spielt Gitarre, bedient gleichzeitig dieses Fußboard, mit dem man Echos und so andere Effekte machen kann, und sorgt für ordentlich Stimmung. Er spielt neue und alte Hits und beendet den Abend mit einem unglaublichem Sing/Rap. Ich bin sooo glücklich, dass ich die Chance hatte, ihn live zu sehen, dass wäre nie passiert, wenn ich in Deutschland wäre! Die nächsten zwei Tage sind zum Glück schulfrei wegen einem jüdischen Feiertag am Donnerstag und einer Lehrerversammlung am Freitag, das heißt ausschlafen!


Samstag, 16. September 2017

AFS Post-Arrival Orientation


Obwohl ich gerne bei dem Meet dabei gewesen wäre, freue ich mich total darauf, heute die anderen AFS Leute wiederzusehen. Morgens um acht geht es los, erstmal steht Frühstück mit Bagels und Donuts an, dann werden wir in Gruppen aufgeteilt. In diesen besprechen wir unsere Ziele für das Jahr, auf persönlicher, zwischenmenschlicher, kultureller und globaler Ebene. Als nächstes machen wir Teambuilding-und Vertrauensübungen, das macht auch ziemlich Spaß. Ich verstehe mich echt gut mit den ganzen Leuten und es fühlt sich so an, als würde ich sie schon seit Ewigkeiten kennen. Nach dem Mittagessen gehen wir dann nochmal in unsere Gruppen und besprechen einige Sicherheitsdinge. Das offizielle Ende ist um 18.00 Uhr, aber wir reden noch und zögern es so heraus. Danach gehe ich mit Amelie, der ATS aus Deutschland noch etwas essen und übernachte dann bei ihr.


Die erste Schulwoche :)

So, jetzt habe ich also meine erste Schulwoche hinter mich gebracht und es war echt viel, deshalb kommt dieser Blogpost auch erst jetzt. Der Montag war ein Feiertag, mein erster Schultag war also der Dienstag. Meine Fächer habe ich ja schon in den Ferien gewählt, ich bin ein Sophomore, also Zehntklässler.

Mein Schultag beginnt um 7.25 mit Forensic Science, meiner Naturwissenschaft. Ich finde es total interessant, es ist mal etwas anderes und kombiniert Chemie und Biologie. Mein zweites Fach ist Theatre Arts 1, schade, dass es das nicht in Deutschland gibt… Dann geht es weiter mit Spanish 1. An unserer Schule gibt es Spanisch, Deutsch, Französisch und Chinesisch als Fremdsprache und da ich schon immer Spanisch lernen wollte, bin ich froh über diese Gelegenheit. Die Stunden sind alle etwa 45-60min lang (die Zeitplanung ist sehr verwirrend, da an manchen Tagen extra Minuten von jedem Fach abgezwackt werden, um Durchsagen zu machen usw.) und zwischen den Stunden hat man 5min Zeit, um zum nächsten Klassenzimmer zu kommen. Das heißt, ich habe wirklich keine Gelegenheit, mich mit Leuten zu unterhalten, da jeder sofort weitermuss. Die vierte Stunde ist insgesamt 120min lang, davon sind 90min Unterricht und 30min Mittagspause. Je nachdem, was man für ein Fach hat, hat man eine der vier „Mittgspausenschichten“, d.h ich habe nicht einmal mit den Leuten, die ich bereits kenne, Mittagspause. In der vierten Stunde habe ich immer abwechselnd US-Government Honors (Honors ist eine Schwierigkeitsstufe) und Geometry. Dann geht es weiter mit English 10 Honors und mein letztes Fach ist US-History. Es ist eigentlich eher unüblich, dass Schüler Geschichte und Government nehmen, aber da ich sehr interessiert darin bin, habe ich mich dafür entschieden. Die Schule ist (glaube ich) um 14.10 Uhr zu Ende, das heißt aber nicht, dass der Schultag rum ist. Ich habe von halb drei bis vier/halb fünf Cross Country und in den 20min zwischen Schule und Sport finden die meisten Clubs statt. Allerdings erst nächste Woche, das ist gut, denn somit habe ich noch ein bisschen Zeit, um mich zu entscheiden, in welche Clubs ich gehen will.
Am Freitag hatte ich das erste Mal Training vor der Schule, d.h. um 5.20. Aufstehen um 4.45 Uhr, etwas rennen, duschen, gemeinsam frühstücken und dann Unterricht, ziemlich ungewohnt. Da morgen ein wichtiges Rennen an unserer Schule ist (zu dem ich nicht gehen kann, weil ich den ganzen Tag zu einer AFS-Orientation muss), steht abends die traditionelle Pasta-Party an. Es ist total schön, weil ich auch mal mit anderen rede. Außerdem ist die Pasta echt lecker! Schade, dass ich morgen nicht mitlaufen kann…
Ich kann zwar noch nicht so viel über die Schule sagen, da die ersten Tage eher Organisatorisches und Kennenlernen waren, aber was ich sagen kann, ist dass es extrem anders ist. Ich finde meine Fächer hier besser als in Deutschland, aber den Tagesablauf härter, da ich gegen fünf nach Hause komme, dusche usw., zu Abend esse und nach dem Abendessen noch mehrere Stunden Hausaufgaben machen muss. Für etwas anderes bleibt wirklich keine Zeit.

Montag, 28. August 2017

AFS Meet & Greet Picnic

Das AFS Picnic ist die erste Gelegenheit, das gesamte Baltimore Area Team kennenzulernen, alle Austauschschüler mit ihren Familien, den Koordinatoren und den Liasions (Ansprechpartner). Da meine Gasteltern das Picknick organisieren, sind wir früher da und bauen alles auf. Es gibt Hotdogs und Burger, dazu ein großes Buffett mit Salaten, Snacks und Desserts. Ich unterhalte mich mit vielen anderen Familien, wir spielen Volleyball und haben einen sehr schönen Tag. Etwa die Hälfte der Austauschschüler kenne ich ja schon von der Arrival Orientation, aber es ist sehr schön auch die anderen kennenzulernen. Insgesamt sind es 10 Nationen: Deutschland, Indonesien, Australien, Tunesien, Japan, Italien, die Philippinen, Brasilien, Norwegen und Dänemark.



American Footballgame der Baltimore Ravens

Heute nach dem XC (Cross Country) treffe ich mich mit zwei Mädels aus dem Training. Sie sind super nett und wir backen Chocolat Chip Cookies, die superlecker schmecken.


Gegen Abend fahre ich zu einer Freundin, die auch eine AFS-Austauschschülerin aus Deutschland ist. Zusammen mit ihrer Gastmutter und einer Austauschschülerin aus Indonesien fahren wir nach Baltimore City ins Baltimore Ravens Stadium, natürlich komplett ausgestattet mit Trikots. Heute spielen die Baltimore Ravens gegen die Buffalo Bills, aber natürlich sind deutlich mehr Ravens Fans anwesend. Wir haben ziemlich gute Plätze, von denen aus man das ganze Feld gut überblicken kann. Das Spiel ist gut, da sich viele „besondere“ Spielsituationen ergeben, auch wenn ich die Regeln natürlich nicht ganz verstehe… Zwischendurch sorgen die Cheerleader am Spielrand für Unterhaltung und in der Halbzeit spielen Kinder des Jugendvereins Football, sie sind schon fast so gut wie die Großen. 😊 Die Ravens gewinnen 13:9, was die gute Stimmung natürlich noch mehr hebt.
Es war eine tolle Erfahrung, die man natürlich einmal gemacht haben muss und ich denke, wenn ich noch ein paar Spiele schaue, verstehe ich auch die ein oder andere Taktik.






Dienstag, 15. August 2017

First Practice & Washington D.C.

Um sechs Uhr stehe ich auf, denn heute habe ich mein erstes Cross Country Training. Cross Country ist im Prinzip Joggen außerhalb der Wege, z.B. im Wald. Damit der Coach einen Überblick bekommt, laufen wir erstmal 5km auf der Laufbahn. Ich bin zwar nicht die Schnellste, aber auch nicht die Letzte. Beim Dehnen und Kraftübungen sprechen mich einige an, alle sind unglaublich nett.

Anschließend fahren wir nach Washington D.C., wo wir uns als erstes in den Archives of the United States of America die originale Unabhängigkeitserklärung, die Verfassung und die Bill of Rights anschauen, man kann aber nichts lesen, da sie schon so verwittert sind. Als nächstes haben wir eine Führung im US-Capitol, dem berühmten weißen Kuppelgebäude. Mir gefällt die Architektur sehr gut und vor allem die Statuen, die überall verteilt sind. Besonders lustig finde ich, dass neben der Bürgerrechtlerin Rosa Parks eine Statue von John Gorrie steht, dem Erfinder der Klimaanlage! Durch einen Tunnel geht es dann zur Library of Congress im Thomas-Jefferson-Gebäude. Die Bibliothek gefällt mir sehr gut, überall sind alte Bücher, auch wenn viele leider zerstört wurden. Besonders gut gefallen mir auch die Karikaturen nebenan, die berühmte Gerichtsverhandlungen mit den jeweiligen Geschichten dazu zeigen, z.B. J.K. Rowlings Copyright-Verhandlung. Als letztes machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Supreme Court, der aber schon zu hat. Stattdessen laufen wir die Mall (der lange Grünstreifen vorm Capitol) Richtung Washington Memorial herunter.

Es war ein sehr schöner Tag, ich finde Washington D.C. ist aufgrund des ähnlichen Baustils der Gebäude sehr schön und ich finde es gut, dass Einritt und Führungen kostenlos sind. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch.
Archives of the United States of America

The US-Capitol

Library of Congress

Flug & Arrival Orientation

Es ist endlich soweit: ich fliege in die USA! Mein Flug geht morgens von Frankfurt aus, Treffpunkt um 7.30 Uhr. Da sich alle PPPler hier treffen, sehe ich fast alle meine Freunde aus Berlin wieder. Dann ist es soweit, ich muss mich von meinen Eltern verabschieden.
Ich mit meinem Gepäck

Boarding, Check-In und Security gehen relativ schnell und so sitzen wir kurz darauf im Flugzeug. Der Flug geht achteinhalb Stunden und so landen wir um 13.35 Uhr am JFK-Flughafen in New York. Hier werden wir mit einem Bus in ein Hotel gefahren, wo auch andere Austauschschüler aus aller Welt sind. Je nach Stadt müssen wir unser Gepäck ablegen und da mein Bus bald fährt, habe ich nur 10min zum Essen. Die Busfahrt geht etwa viereinhalb Stunden, schneller als erwartet. Vom Fenster aus kann man ein bisschen von New York sehen, allerdings schlafen alle ziemlich bald ein. In Baltimore angekommen gehen wir in die Zimmer und schlafen sofort ein.


Nach dem gemeinsamen Frühstück fahren wir zum Haus eines AFS-Volunteers, wo unsere Arrival Orientation stattfindet. In meiner Area sind etwa fünfzehn Austauschschüler aus aller Welt: Italien, Tunesien, Japan, Thailand, usw. Die Koordinatorin hält eine Präsentation. Alle sind total nett und wir tauschen erstmal jegliche Kontaktdaten aus. Dann spielen ein paar von uns Crocket und weil ich ziemlich schlecht bin und weit hinten, bin ich im Endeffekt sogar nur die Zweitletzte, die rausfliegt. 😊 Um 15.00 werden wir dann von unseren Gastfamilien abgeholt.
Ich beim Crocket
Das Baltimore Area Team


Angekommen verteile ich meine Gastgeschenke, die sehr gut ankommen. Ich habe mir sehr viel Mühe damit gegeben, auch wenn natürlich nichts Materielles denselben Wert haben kann wie das, was mir meine Familie durch die Zeit bei ihnen ermöglicht.