Sonntag, 9. September 2018

Flashback: mein Abschlusspost



Mir ist klar, dass ich jetzt schon seit über zwei Monaten wieder zurück in Deutschland bin, mein letzter Blogpost allerdings über ein halbes Jahr zurückliegt. Ich war in der zweiten Hälfte meines Aufenthaltes sehr beschäftigt und habe versucht, jede Sekunde zu nutzen. Ich bin mit dem bloggen also nicht hinterhergekommen. Da ich allerdings eine Person bin, die Dinge gerne zu Ende bringt und nicht einfach aufgibt, ist dies eine Art Abschlusspost.

❤❤



Ich bin ein Mensch, der oberflächlich vielleicht schnell Kontakte knüpft, aber eine tiefere Freundschaft aufgrund Vertrauens braucht einfach länger. In den späteren Monaten hatte ich dieses Verhältnis zu meinen Freunden und die Zeit, die ich mit meinen Freunden verbracht habe war mitunter die schönste überhaupt. 
Poolparty im April

Prom im April

Sweet 16 Geburtstagsparty im April

Italienische Botschaft im Mai

Überraschungsabschlussdinner mit meinen Mädels im Juni

Abschiednehmen von der Theatercrew im Juni

Rehobooth Beach mit meinen Mädels im Juni


Nachdem Cross Country im Herbst endete, entschied ich mich gegen Indoor Track, da ich im Winter etwas mehr Zeit für andere Dinge haben wollte. Ich bin trotzdem noch mit den anderen gelaufen und habe schnell gemerkt, dass ich mich ohne Sport langweile. Deshalb habe ich im Frühling mit Outdoor Track angefangen. Es war auf jeden Fall härter als XC, aber mich hat der Ehrgeiz gepackt und ich habe mich mit jedem Lauf verbessert, um das Beste aus mir herauszuholen. Außerdem war das Team kleiner und ich hatte die Gelegenheit, manche noch besser kennenzulernen. 
Eines meiner Track Meets
Go Eagles!


Nachdem ich schon in der ersten Hälfte ein super Verhältnis zu meiner Gastfamilie hatte, hätte ich nicht gedacht, dass es sich noch irgendwie verbessern könnte. Doch irgendwie war es so und ich habe eine wunderschöne Zeit mit ihnen gehabt. Das Gefühl, in einer Familie so aufgenommenen zu werden ist unbezahlbar und das größte Glück, dass ich je hatte. 

Besuch von Thomas Jeffersons Heimat Charlottesville im März
Waffendemonstration "March For Our Lives" in D.C. im März
Prom im April


Springbreak in Florida im April




Graduation meines Gastbruders im Mai

 Trip nach New York im Juni

Broadway Musical Hamilton!



In den ersten Tagen meiner Rückkehr war ich überglücklich, meine Familie endlich wiederzusehen, aber ich fühlte mich auch sehr fehl am Platz. Immer wieder schweiften meine Gedanken an meine andere Heimat ab, ich musste mich wieder an die deutsche Sprache gewöhnen, was mir tatsächlich überraschend schwerfiel. Obwohl ich das Schuljahr bereits in den USA abgeschlossen hatte, musste ich trotzdem wieder zurück in die Schule. Trotz der Freude, wieder mit meinen Freunden vereint zu sein, musste ich mich auch mit dem Gedanken anfreunden, dass sich alles verändert hat. Uns wurde zwar hundertfach eingebläut, dass wir uns verändert hätten und es uns schwerfallen würde, uns wieder einzuleben, aber trotzdem fühlte ich mich unvorbereitet. Ich weiß nicht, wie ich mich verändert habe und ich weiß nicht, was schwieriger ist: dass ich mich verändert habe oder dass manche sich eben nicht verändert haben. 


Morgen fängt für mich ein neues Schuljahr an und damit ein Neuanfang. Ich weiß, dass ich die goldene Mitte zwischen meinem früheren Leben in Deutschland und meinem Leben in den USA finden muss. Etwas Abstand tut glaube ich jedem gut, denn ich kenne mich nun besser als je zuvor. Anderen fällt vielleicht nur das auf, was die USA mir äußerlich gebracht haben: Kontakte in der Welt, flüssiges English mit einem „fancy American accent“, aber nur ich weiß, was mir die Erfahrungen tatsächlich gebracht haben und ich werde für den Rest meines Lebens davon profitieren, bewusst wie unbewusst.


Love, Lena 

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